In der heutigen Arbeitswelt ist der Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte intensiver denn je. Unternehmen investieren viel Zeit und Ressourcen in die Suche nach den besten Talenten. Doch was passiert mit den Kandidaten, die es knapp nicht geschafft haben, oder mit denen, die ein Vertragsangebot erhalten, sich aber für einen anderen Arbeitgeber entscheiden? Diese potenziellen Mitarbeiter sind wertvolle Ressourcen, die nicht verloren gehen sollten. Indem Unternehmen einen strukturierten Prozess entwickeln, um den Kontakt zu qualifizierten Kandidaten aufrechtzuerhalten, können sie langfristig von einer gut gepflegten Talentpipeline profitieren.
Warum ein Kandidatenpool so wertvoll ist
Ein gut geführter Kandidatenpool bietet Unternehmen die Möglichkeit, auf einen Schatz an Fachkräften zuzugreifen, wenn eine neue Position frei wird. Kandidaten, die in der Vergangenheit den Anforderungen entsprachen, aber aufgrund eines besseren Mitbewerbers oder anderer Umstände nicht ausgewählt wurden, könnten in Zukunft wieder relevant werden.
Einige der Vorteile eines Kandidatenpools:
Zeitersparnis: Statt jeden Recruiting-Prozess von Grund auf neu zu beginnen, können Unternehmen auf bereits bekannte und qualifizierte Kandidaten zurückgreifen.
Bessere Passgenauigkeit: Kandidaten, die das Unternehmen bereits kennen und Interesse gezeigt haben, sind in der Regel motivierter und besser auf die Unternehmenskultur vorbereitet.
Langfristiger Beziehungsaufbau: Durch regelmäßigen Kontakt fühlen sich Kandidaten dem Unternehmen verbunden und sind eher bereit, bei einer passenden Gelegenheit erneut ins Gespräch zu gehen.
Wie Unternehmen den Kontakt zu potenziellen Talenten halten können
Es reicht nicht aus, Kandidaten einfach in einer Datenbank zu speichern und abzuwarten. Vielmehr sollten Unternehmen einen fast automatisierten Prozess etablieren, um regelmäßig mit qualifizierten Talenten in Kontakt zu bleiben. Das Ziel ist, Beziehungen zu pflegen und Vertrauen aufzubauen, sodass der Kandidat bei einer neuen Stellenöffnung direkt an das Unternehmen denkt.
Hier einige Best Practices:
Automatisierte E-Mail-Updates Erstellen Sie einen Workflow, der qualifizierte Kandidaten regelmäßig über Neuigkeiten aus dem Unternehmen informiert. Dies könnten Newsletter, Blogbeiträge oder Informationen über neue offene Positionen sein. Wichtig ist, dass die Kommunikation persönlich und relevant bleibt – also keine Massenmails, sondern gezielte Informationen.
LinkedIn-Netzwerk aufbauen Ermutigen Sie Ihre Recruiter, sich mit qualifizierten Kandidaten auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing zu vernetzen. So bleiben diese nicht nur im beruflichen Netzwerk des Unternehmens, sondern erhalten auch Updates und Beiträge, die das Unternehmen veröffentlicht. Dies stärkt die Sichtbarkeit und hält die Verbindung aufrecht.
Soziale Medien gezielt nutzen Nutzen Sie Ihre Social-Media-Kanäle, um regelmäßig Inhalte zu posten, die potenzielle Kandidaten ansprechen. Dazu gehören Einblicke in das Unternehmen, Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern oder Informationen über neue Projekte. Dies sorgt dafür, dass Kandidaten Ihr Unternehmen immer wieder wahrnehmen und einen tieferen Einblick in Ihre Kultur und Werte erhalten.
Talentpool-Software einsetzen Es gibt spezialisierte Softwarelösungen, die Ihnen helfen, den Kontakt zu Kandidaten zu automatisieren und personalisieren. Diese Tools können Erinnerungen setzen, um nach einer bestimmten Zeit nachzuhaken, oder automatisierte Nachrichten an Kandidaten senden, wenn eine für sie relevante Position frei wird.
Mit abgelehnten Kandidaten im Gespräch bleiben
Ein häufig vernachlässigter Aspekt im Recruiting-Prozess sind die Kandidaten, die ein Vertragsangebot erhalten, sich aber letztlich für einen anderen Arbeitgeber entscheiden. Diese sollten nicht als endgültig verloren angesehen werden. Unternehmen können diese Fachkräfte weiterhin im Blick behalten und ihnen signalisieren, dass eine Zusammenarbeit in der Zukunft jederzeit möglich ist.
Best Practice: Bieten Sie Kandidaten, die sich gegen Ihr Unternehmen entschieden haben, die Möglichkeit, innerhalb der nächsten sechs Monate erneut ins Gespräch zu kommen, falls sie mit ihrer neuen Stelle unzufrieden sind. Dies zeigt, dass Sie langfristig an ihnen interessiert sind, und öffnet die Tür für eine spätere Zusammenarbeit. Hier kann ein Prozess etabliert werden, der nach drei oder sechs Monaten automatisch eine freundliche E-Mail sendet, um nachzufragen, wie der neue Job verläuft und ob weiterhin Interesse an einer Position im Unternehmen besteht.
Die Rolle von Social Media Recruiting
Eine aktive Präsenz in sozialen Netzwerken bietet nicht nur die Möglichkeit, mit potenziellen Talenten in Kontakt zu bleiben, sondern stärkt auch das Employer Branding. Wenn Kandidaten regelmäßig Beiträge, Projekte oder Neuigkeiten Ihres Unternehmens sehen, entsteht eine größere Vertrautheit mit der Marke. Dies schafft wertvolle „Touchpoints“: Jedes Mal, wenn ein Kandidat mit Ihrem Unternehmen in Kontakt tritt – sei es durch einen Social Media Post oder eine persönliche Nachricht – wächst das Vertrauen und die Bereitschaft, sich auf ein Gespräch oder eine Bewerbung einzulassen.
Durch gezieltes Social Media Recruiting können Sie die Beziehung zu Kandidaten festigen und Ihre Unternehmenssichtbarkeit erhöhen. Wie genau dieser Ansatz funktioniert und welche Best Practices Sie beachten sollten, haben wir in unserem Beitrag zum Social Media Recruiting zusammengefasst. [Link zum Beitrag hier setzen]
Fazit
Ein gut gepflegter Kandidatenpool und regelmäßige Kontaktpflege sind entscheidende Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Recruiting-Strategie. Unternehmen sollten nicht nur auf akute Stellenausschreibungen fokussiert sein, sondern auch langfristig mit qualifizierten Talenten in Kontakt bleiben – sei es durch E-Mail-Updates, Social Media oder gezielte Netzwerke. Durch einen strukturierten und teils automatisierten Prozess sichern sich Unternehmen Zugang zu einem wertvollen Talentpool und schaffen langfristige Beziehungen, die in Zukunft entscheidend sein können.
Ein proaktiver Ansatz im Umgang mit abgelehnten oder selbst absagenden Kandidaten verhindert zudem, dass wertvolle Fachkräfte für immer verloren gehen. Stattdessen bleibt die Tür für zukünftige Zusammenarbeit offen, und das Unternehmen profitiert von einer gestärkten Arbeitgebermarke. Indem Sie Beziehungen zu Talenten pflegen und Ihre Sichtbarkeit auf verschiedenen Kanälen erhöhen, schaffen Sie Vertrauen und erhöhen die Chancen, bei neuen Stellenausschreibungen direkt auf qualifizierte Kandidaten zugreifen zu können.